Berlin, 08.07.2024 – In seiner Stellungnahme zum Entwurf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) hebt der Verbund kompostierbare Produkte e.V. (Verbund) die Schlüsselrolle der biologischen Kreislaufwirtschaft hervor und fordert konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Mikroplastikeinträgen in die Umwelt.
„Wir begrüßen, dass sich die Bundesregierung in dem Strategieentwurf zu den Leitprinzipien der Abfallvermeidung sowie der Reduktion von Schadstoffeinträgen in die Natur bekennt. Denn Kreisläufe konsequent zu schließen, heißt auch, die derzeitigen Lücken und den Verlust von Material- und Produktströmen aus dem technischen Wirtschaftssystem zu adressieren. Produkte müssen so gestaltet werden, dass sie umweltverträglich zu verwerten oder entsorgen sind und keine Schadstoffe in der Umwelt belassen.“, erklärt Peter Brunk, Vorsitzender des Verbund.
In seiner Stellungnahme fordert der Verbund daher, vor allem für naturnahe Kunststoffanwendungen – d.h. Kunststoffprodukte, die für den Verbleib in der Natur bestimmt sind (z.B. in der Land- und Forstwirtschaft oder im Gartenbau), über Abrieb in die Umwelt gelangen oder über andere Stoffströme (z.B. Kompost) in die Natur gelangen – anwendungsspezifische Anforderungen an deren biologische Abbaubarkeit zu stellen, um den Eintrag von Mikroplastik und Schadstoffen in die Umwelt zu verhindern und die Ressourcen im Kreislauf zu halten. Sinnvolle Anwendungsbereiche sind z.B. Mulchfolien, Bindegarne, Verbissschutz, Pflanzenbefestigungsclips, Folien für die kontrollierte Freisetzung von Dünger oder auch Borsten für Kehrmaschinen.
Im Hinblick auf die Zielsetzung der Bundesregierung, die Nutzung biogener Abfall- und Reststoffströme zu optimieren, erklärt Katrin Schwede, Geschäftsführerin des Verbund: „Ein großes, bisher noch wenig genutztes Biomassepotenzial liegt in den organischen Siedlungsabfällen. Ein wichtiger Hebel zur verbesserten Erfassung und Nutzbarmachung liegt bei den Haushalten und dem Einsatz geeigneter Sammelhilfen, wie zertifiziert industriell kompostierbaren Beuteln. Diese tragen nachweislich dazu bei, dass mehr Bioabfall getrennt und sauber gesammelt wird“.
Für das Gelingen der Transformation müssen sowohl der technische als auch der biologische Kreislauf betrachtet und geschlossen werden, so der Verbund in seiner Stellungnahme. Der Bioökonomie als zentralem Bestandteil der biologischen Kreislaufwirtschaft komme dabei eine Schlüsselrolle zu, die in der NKWS noch stärker in den Blick genommen werden müsse. Dafür bedarf es nach Ansicht des Verbund insbesondere innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, verschiedene Lösungsansätze auszuprobieren und diese am Markt zu etablieren.
Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.